und Co. Besonders bei professionell betriebenen Kanälen liegt das Geheimnis für eine extravagante Timeline in Content-Plänen. Anstatt alle Inhalte so schnell wie möglich zu veröffentlichen, werden sie vorproduziert und über einen längeren Zeitraum als Ressource genutzt. Dadurch entsteht leicht der Eindruck, dass beispielsweise neue Outfits regelmäßig ihren Weg in den Kleiderschrank finden, auch wenn alle Stücke dort bereits seit einem Trip einige Wochen zuvor hängen. Zu viel des Guten? Die überwiegende Menge der Posts in den sozialen Medien zeigt positive Erfahrungen. Aber was stellt diese selektive Darstellung mit uns an? Im echten Leben halten sich positive und negative Eindrücke deutlich stärker die Waage, als die digitalen Timelines es vorgaukeln. Solange dieses Verhältnis den Nutzern klar ist, droht keine Gefahr für die mentale Gesundheit. Wer jedoch das eigene Leben an den Maßstäben der schönen Scheinwelt misst, der stößt schnell an seine Grenzen. Das gilt keineswegs nur für große Kanäle, sondern auch für das direkte Umfeld. Strotzen die Posts der Bekannten vor Glückseligkeit, konzentriert sich das Bewusstsein hauptsächlich auf dieses Gefühl. Läuft es persönlich jedoch nicht optimal, löst diese Diskrepanz manchmal Selbstzweifel und weitere negative Gefühle aus. Warum finde ich nicht genug Zeit, interessante Situationen zu erleben? Warum sieht meine Haut nicht so makellos aus? Wenn das Scrollen in den sozialen Medien regelmäßig herunterzieht, hilft vielleicht ein sogenannter Social-Media-Detox. Die begrenzte Auszeit von digitalen Kommunikationskanälen setzt gewissermaßen die Wahrnehmung zurück und lenkt sie so wieder in realistische Bahnen. Ein bewusster Umgang mit der digitalen Parallelwelt hilft, ein gesundes Verständnis von Schein und Sein beizubehalten. DER GLAMOUR AUF INSTAGRAM, FACEBOOK UND CO. MACHT SPASS, KANN ABER SCHNELL DAS EIGENE LEBEN ÜBERSTRAHLEN. Foodblogger zu gut aus, um wahr zu sein. In erster Linie liegt dies immer wieder an technischen Hilfsmitteln. Verschiedene Filter verleihen Bildern das passende Flair und wo ein Makel den schönen Schein trübt, sorgt Photoshop für das gewünschte Ergebnis. Selbst wenn keine nachträgliche Retusche die Realität ein wenig beugt, vermitteln clever gewählte Bildausschnitte häufig einen völlig unterschiedlichen Eindruck. Alleine am Strand von Bali? Nur vor der Linse des Smartphones! Angesagte Instagram-Locations sind natürlich nicht immer komplett verlassen, wenn ein Influencer gerade dort hinreist. Aber mit dem richtigen Kamerawinkel wirkt es wenigstens im Netz so. Auch der perfekte Shot des Essens gelingt nicht immer auf Anhieb. Währenddessen kühlt die Speise auf dem Teller ab, sodass auf Social Media zwar alles wunderbar aussieht, die reale Erfahrung aber darunter leidet. Dann doch lieber das Dinner direkt verspeisen! Genauso irreführend wirkt die Frequenz der Posts von Ausflügen, Einkäufen Social-Media-Anbieter stellen den persönlichen Feed auf Basis von Interaktionen und Abos zusammen. Wer regelmäßig postet, erhält mehr Reichweite und taucht häufiger bei anderen Personen auf. Außerdem können Firmen zahlen, um im Feed bestimmter Zielgruppen aufzutauchen. WIE KOMMEN POSTS IN MEINEN FEED? – 08 –
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